«Nach dem Sommerregen» von Kristina Pfister

Inhalt
„Nach dem Sommerregen“ erzählt die Geschichte von Familie Ritter, bestehend aus den Eltern Walter und Marianne und den drei erwachsenen Kindern Cecilia, Jonas und Marika und deren jeweiligen Partner/innen und Kindern. Die Familie trifft sich jeweils an Geburts- und Feiertagen in ihrem Ferienhaus, liebevoll „Ritterburg“ genannt bis Marianne sich eines Tages entschliesst, dass sie ihr restliches Leben nicht nur immer für ihren Mann und die Kinder da sein will, sondern auch endlich mal für sich selbst. Als sie kurzerhand beschliessen, das Ferienhaus zu verkaufen, gerät die Welt der Ritters gehörig aus den Fugen. Zwischen Loslassen und Festhalten und im Versuch, sich als Familie wieder neu zu finden, stellen sich Cecilia, Jonas und Marika der Frage, wer sie eigentlich ohne ihr geliebtes Ferienhaus sind.

Kritik
Kristina Pfister deckt viele Themen ab, die den gesellschaflichen Puls der Zeit treffen wie Selbstfindung, Familiendynamiken und -konflikte, unerfüllte und zurückbehaltene Bedürfnisse und Gefühle, Veränderungen, Beziehungen und Ungleichgewicht in der Care-Arbeit. Jedes einzelne Familienmitglied ist sehr gut geformt und macht im Laufe der Geschichte eine beeindruckende Wandlung durch, die man als Leserin mitverfolgen kann. Die vielen Dialog-Einblendungen zu Beginn der Kapitel lassen einen jeweils etwas ratlos zurück, weil nicht klar ist, ob es Anrufbeantworter-, Chatnachrichten oder Echtzeitdialoge sind und wirken für die Geschichte jeweils ein wenig verwirrend, weil sie den Lesefluss unterbrechen.

Fazit
Ein liebevoll erzählter, tiefgründiger und realitätsnaher Familienroman, der zum Nachdenken anregt. Von der Handlung her war er aber eher unspektakulär und mir hat die Spannung in der Geschichte gefehlt.

Sternbewertung

Bewertung: 2.5 von 5.