«Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand Anderes» von Giulia Becker

Inhalt
Giulia Becker erzählt in ihrem Buch verschiedene Geschichten aus ihrem Leben. Sie berichtet bspw. von ihrem Konsumproblem, einer unfreiwilligen Nacht in einer Mediamarktfiliale, der Therapieplatzsuche in Deutschland, ihrem Verhältnis zu Sport, Gitarren und Katzen und ihrem Kurzpraktikum als Privatdetektivin. Zwischen den einzelnen Kapitel sind nicht ganz ernst gemeinte Psycho-Selbsttests mit denen man herausfinden kann, ob man ein:e potenzielle:r Serienmörder:in, ein Vampir oder ein:e Verschwörungstheoretiker:in ist. Als sich Giulia irgendwann ausgebrannt fühlt, beschliesst sie ein paar Tage in einem Thermenhotel zu verbringen, weil „wenn sie keinen Urlaub macht, macht es jemand Anderes“.

Lange Zeit wurden Gitarrensaiten aus dem Naturdarm von Huftieren hergestellt. Richtig gehört, anmutige Rothirsche mussten sterben, damit Cordhosen-Stefan am Lagerfeuer drei schiefe Akkorde von „Kumbaya my Lord“ auf ihrem Dickdarm zubbeln kann. Doch das Spielen der Gitarre bringt durchaus Vorteile: Anders als beim Klavier kann man sich beim Gitarrespielen mit den Beinen frei bewegen, zum Beispiel tanzen oder zum Musikgeschäft laufen, um sich ein cooleres Instrument zu kaufen.
Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand Anderes, S. 126

Kritik
Das Buch ist in einzelne, nicht zusammenhängende Kapitel aufgeteilt in den Giulia sehr eigen und humorvoll über Erlebnisse, Ansichten und Alltagsbeobachtungen schreibt. Sie schildert mit einer aussergewöhnlichen Beobachtungsgabe und Detailtreue. Ihr Schreibstill ist flüssig, kurzweilig und witzig und ist immer wieder mit schwarzem Humor gespickt. Ich fand die Kapitel alle unterhaltsam bis auf das mit dem perfekten Dinner. Das war mir irgendwann zu albern, sodass ich es übersprungen habe.

Fazit
Giulia Beckers Kurzgeschichten Buch ist eine kurzweilige und leichte Lektüre, die mich oft zum Lachen gebracht hat. Die jeweilige Situationskomik ist unterhaltsam, aber für meinen Geschmack auch manchmal etwas zu albern und zu weird. Die einzelnen Geschichten wirken oft, wie mal eben heruntergeschrieben ohne viel nachträgliche Bearbeitung. Das Buch hat Spass gemacht, aber ich würde es nicht nochmal lesen.

Sternbewertung

Bewertung: 2 von 5.

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