«Die Mitternachtsbibliothek» von Matt Haig

Inhalt
Die Mitternachtsbibliothek ist ein Roman von Matt Haig.
Die Geschichte handelt von Nora Seed, die 35 Jahre alt ist und ain einer schweren Depression leidet. Sie wird entlassen, hat seit Jahren kaum Kontakt mit ihrem Bruder seit einem schlimmen Streit, trauert ihrer verpassten Karriere als Schwimmerin nach, ihr einziger Klavierschüler will künftig nicht mehr in ihre Stunde kommen und dann wird auch noch ihre Katze überfahren. Alle scheinen sie zu verlassen und sich von ihr abzuwenden. Sie sieht keinen Sinn mehr im Leben und beschliesst um Mitternacht, es zu beenden. Doch anstatt im Jenseits zu landen, befindet sie sich in der Mitternachtsbibliothek, einer riesigen Bibliothek, die sich zwischen Leben und Tod befindet. Jedes Buch ermöglicht eine Reise in ein anderes Leben, das sie hätte leben können. Die Bibliothekarin ist Mrs. Elm, die früher die Schulbibliothekarin an Noras Schule war. Sie spielten früher oft Schach zusammen. Mrs. Elm war immer sehr gut zu Nora und auch für sie da als ihr Vater starb. So übernimmt sie auch jetzt eine wegweisende Rolle in Noras Leben. Nora beginnt mit dem Buch der Reue und begibt sich anschliessend auf eine Reise in ganz unterschiedliche Leben und versucht herauszufinden, ob es in den Unweiten der Bibliothek ein Leben gibt, das sich für sie zu leben lohnt.

Jedes Leben umfasst Millionen von Entscheidungen. Manche gross und manche klein. Doch jedes Mal, wenn man einer Entscheidung den Vorzug vor einer anderen gibt, fällt das Resultat unterschiedlich aus. Es tritt eine irreversible Veränderung ein, die wiederum zu weiteren Veränderungen führt.

Die Mitternachtsbibliothek, S. 284

Kritik
Der Roman behandelt belastende, schwere Themen wie Tod, Depression, Verzweiflung und Aufgeben ohne die lesenden Person in diesen aussichtslosen Strudel mitherunterzuziehen. Man kann sich sehr gut in Nora hineinversetzen und stellt sich mit ihr jeder Herausforderung auf ihren Reisen. Von traurigen Erlebnissen zu wichtigen Schlüsselmomenten, Kehrtwenden, Höhenflügen und Glücksgefühlen. Noras Geschichte zieht sich über 300 Seiten und ihre Ausflüge in verschiedene andere Leben sind jeweils etwas langatmig und für meinen Geschmack werden sie mit zu vielen philosophische Gedankengängen ergänzt, was mich als Leserin zusätzlich anstrengte. Das Buch ist aber in erfrischend kurze Kapitel gegliedert, die den Lesefluss wiederum erleichtern.

Zwischen Leben und Tod liegt eine Bibliothek, sagte sie. Und diese Bibliothek besteht aus endlosen Regalen. Jedes Buch bietet dir die Chance, ein anderes Leben auszuprobieren, das du hättest leben können. Die Chance, zu sehen, wie alles gekommen wäre, wenn du andere Entscheidungen getroffen hättest…
Hättest du irgendetwas anders gemacht, wenn sich ungeschehen machen liesse, was du heute bereust?

Die Mitternachtsbibliothek, S. 41

Fazit
Trotz der düsteren Themen vermittelt die Geschichte sehr viel Hoffnung und Zuversicht und macht bewusst, welchen Stellenwert wir für die Menschen um uns herum haben, auch wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind. Nur weil eine Situation jeweils aussichtlos erscheint, heisst das nicht, dass das ist und es immer so bleiben wird. Und das, was das Leben schlussendlich ausmacht, ist die Liebe. Ohne sie ist alles wertlos, denn sie ist das Band, das uns alle zusammenhält.

Sternbewertung

Bewertung: 3 von 5.

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